Idagrotte

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Idagrotte Sächsische Schweiz

Die Idagrotte ist eine der faszinierendsten Naturerscheinungen der Sächsischen Schweiz – sowohl landschaftlich als auch historisch. Sie liegt an der Ostseite des Friensteins, einem Sandsteinfelsen in den Affensteinen. Die Grotte wirkt wie eine große Höhle und ist durch ihre Lage, Form und Geschichte ein ganz besonderes Ausflugsziel für geübte Wanderer. Es handelt sich bei der Idagrotte um eine Kluft- und Schichtfugenhöhle, die durch Verwitterung und tektonische Einwirkungen im Sandstein entstanden ist. Die Höhle ist begehbar: Du kannst von einer Seite hinein gehen und kommst auf der anderen Seite wieder heraus. Sie öffnet sich an beiden Enden zu spektakulären Ausblicken in die Felsenwelt der Affensteine.

Woher die Idagrotte ihren Namen hat ist bis jetzt unklar. Man weiß jedoch, dass die Grotte schon im Mittelalter besiedelt war: Balkenlöcher und andere Spuren deuten darauf hin, dass sie zeitweise als Unterstand oder sogar Wohnstätte diente. Im Spätmittelalter wurde sie Teil der sogenannten „Burgwarte“ auf dem Frienstein, die als Beobachtungsposten für die benachbarte Herrschaft Wildenstein diente. In dieser Zeit wurde der Frienstein auch als „Vorderes Raubschloss“ bekannt – möglicherweise war hier auch ein Gefängnis. Heute ist es ein sehr beliebtes Ausflugsziel und einer der Fotopoints in den Affensteinen.

Wie kommt man zur Idagrotte?

Der Zugang zur Idagrotte ist nicht ganz einfach – aber für geübte Wanderer kein Problem: Du erreichst sie von der Quelle am Friedenstein über einen Wandersteig. Das letzte Stück erfordert Konzentration und Trittsicherheit. Es ist ein schmales Felsband, das nur etwa 50 Zentimeter breit und 3,50 Meter lang ist. Normalerweise ist das kein Problem, jedoch fordert die exponierte Lage direkt über einem Abgrund. Daher brauchst du für diesen Abschnitt unbedingt Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Wer hier nicht absolut sicher unterwegs ist, sollte den Weg meiden – vor allem bei Nässe, Schnee oder starkem Wind. Die exponierte Lage macht die Grotte gleichzeitig zu einem spektakulären Aussichtspunkt.

Idagrotte Unfälle

Der Zugang zur Idagrotte am Frienstein birgt gewisse Gefahren, die in der Vergangenheit zu Unfällen geführt haben. Ein tragischer Vorfall ereignete sich am 16. März 2001, als ein Wanderer während des Übernachtens in der Idagrotte abstürzte. Der Unfall ereignete sich gegen 21:00 Uhr und führte zu schweren Verletzungen des Betroffenen. Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 2. Juni 2001, als zwei Personen, die in der Idagrotte übernachteten, in einen Spalt stürzten. Eine Person wurde leicht, die andere schwer verletzt. Früher war die Idagrotte ein beliebter Ort zum sogenannten Boofen, also zum Übernachten unter freiem Himmel. Doch nach mehreren tragischen Unfällen – insbesondere durch nächtliche Abstürze alkoholisierter Personen – hat die Nationalparkverwaltung das Übernachten in der Grotte mittlerweile verboten. Heute darf sie nur tagsüber besucht werden.

Idagrotte Wanderung

Die Idagrotte Wanderung ist auf mehreren Wegen möglich, sowohl vom Norden aus dem Kirnitzschtal als auch vom Süden über das Elbtal bei Schmilka. Je nach gewähltem Weg erwartet dich entweder eine entspannte, familienfreundliche Wanderung durch schattige Wälder oder ein anspruchsvoller Aufstieg über steile, teils ausgesetzte Steiganlagen, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern. Egal woher du kommst, das letztes Stück mußt du immer über das schmale ausgesetzte Felsenband.

Startest du im Norden am Parkplatz Beuthenfall, kannst du die gemütlichste Route zur Grotte wählen: Diese führt durch den ruhigen Dietrichsgrund, anschließend über den Vorderen und Hinteren Heideweg, bis der Weg in den Königsweg übergeht. Von hier zweigt der Pfad zum Frienstein ab. Diese Variante ist mäßig ansteigend, gut ausgeschildert und landschaftlich sehr reizvoll – ideal für Naturgenießer und Familien mit älteren Kindern. Bis zur Idagrotte solltest du für diesen Weg etwa 1,5 bis 2 Stunden einplanen.

Wer sportlicher unterwegs sein möchte, entscheidet sich für den Aufstieg über die Häntzelstiege, die ebenfalls vom Beuthenfall aus erreichbar ist. Diese Route ist nicht nur anspruchsvoller, sondern auch spektakulärer: Der einzige echte Klettersteig der Sächsischen Schweiz führt dich nach einem kurzen, freien Kletterstück durch einen schmalen Felsenkamin steil bergauf. Danach geht es über das sogenannte Lange Horn und die Wolfsfalle weiter zur Oberen Affensteinpromenade, von der aus du die Idagrotte erreichst. Diese Route ist ausschließlich erfahrenen und trittsicheren Bergwanderern zu empfehlen.

Auch vom Süden ist die Idagrotte sehr gut zu erwandern. Der Zustieg beginnt im Ortskern von Schmilka und führt über den steil ansteigenden Wurzelweg in den Heringsgrund. Dort beginnt die berühmte Heilige Stiege – die längste Steiganlage der Region. Sie windet sich eindrucksvoll durch die Felsen nach oben, ist aber gut gesichert und auch für weniger geübte Wanderer machbar. Nach dem Aufstieg gelangst du auf den Reitsteig, dem du in östlicher Richtung folgst. Kurz darauf zweigt der schmale Pfad zur Idagrotte ab. Auch für diese Route solltest du etwa 1,5 bis 2 Stunden einplanen.
–> das erwartet dich bei der Heiligen Stiege

Besonders ambitionierte Wanderer wählen den Zustieg über die Rübezahlstiege – eine der spektakulärsten und zugleich gefährlichsten Steiganlagen in der Sächsischen Schweiz. Diese Route beginnt ebenfalls in Schmilka, führt über weite, steile Eisenklammern und erfordert absolute Trittsicherheit sowie alpine Erfahrung. Da Sicherungsseile fehlen und der Weg teils extrem ausgesetzt ist, eignet sich diese Variante ausschließlich für sehr erfahrene und schwindelfreie Bergsteiger. Auch hier dauert der Aufstieg rund 1,5 bis 2 Stunden, ist aber körperlich deutlich anspruchsvoller.
–> unbedingt vorher anschauen, die Rübezahlstiege

Wo bei der Idagrotte parken?

–> alle Infos zum Parkplatz Beuthenfall

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