Die Rübezahlstiege in den Schrammsteinen
Die Rübezahlstiege ist die spektakulärste Stiege in der Sächsischen Schweiz – und gleichzeitig die schwerste Stiege. Sie befindet sich im Heringsgrund oberhalb von Schmilka, einem Ortsteil von Bad Schandau. Sie führt aus dem Tal der Schneeberger Löcher in Richtung Reitsteig – ein wilder, fast alpiner Anstieg mitten im Nationalpark Sächsische Schweiz. Die Stiege endet auf dem Plateau unterhalb des Kleinen Winterbergs und bietet dabei ein echtes Abenteuer abseits der typischen Wanderwege. Es ist der anspruchsvollste Weg, um die Schrammsteine zu erreichen.
Warum heißt die Rübezahlstiege so?
Namensgeber der Stiege ist Hugo Friedrich. Er lebte hier anfangs des letzten Jahrhunderts und baute die Stiege. Da er einen markanten Bart hatte, gaben ihn seine Zeitgenossen den Spitznamen „Rübezahl“. Ursprünglich unter dem Namen Rübezahlweg bekannt, war die Steige zunächst mit hölzernen Steighilfen versehen. In den 1930er-Jahren ersetzte man diese durch Stahlstifte und Eisenklammern.
Wie schwer ist die Rübezahlstiege?
Die Rübezahlstiege wird als sehr anspruchsvoll eingestuft. Es ist die schwerste Stiege der Schrammsteine und auch die Schwerste in der gesamten Sächsischen Schweiz. Sie wird oft als Klettersteig bezeichnet – ist jedoch kein Klettersteig im üblichen Sinn. Es ist eine Kletterei im Elbsandsteingebirge, bei der du Klettergeschick brauchst. Es geht ohne Seil und ohne Klettersteigset rund 70 Meter durch die Felsen nach oben. Die ersten 5 Meter sind komplett frei zu klettern. Danach helfen dir Klammern beim Aufstiege. Denk erst gar nicht daran, ein Klettersteigset mitzunehmen Du hast keinerlei Möglichkeit die Karabiner in ein Drahtseil zu hängen – es gibt kein Drahtseil. Die Stiege sollte daher nur von erfahrenen Kletterern und nur bergauf begangen werden. Außerdem würde ich die Stiege nur von April bis Oktober gehen, wenn es nicht eisig ist. Auch bei Nässe solltest du diesen Steig meiden.
Der schnellste Zustieg zur Rübezahlstiege

Vom Ort Schmilka folgst du dem markierten Wanderweg mit gelbem Strich in den Heringsgrund, vorbei an imposanten Felswänden. Du steigst in einem relativ ruhigen Seitental auf. Bevor du die berühmte Heilige Stiege erreichst, zweigt rechts ein unscheinbarer Pfad ins sogenannte Schneeberger Loch ab. Du mußt aufmerksam sein, um den Zugang zu finden. Die Rübezahlstiege ist mit einem R auf den Felsen markiert. Sie wird nicht auffällig beschildert, damit keine Wanderer auf die Idee kommen durch die Rübezahlstiege zu wandern. Für sie wäre der Weg zu anspruchsvoll. Nach einem kurzen, steilen Anstieg trifft man auf einen großen Felsüberhang. Dann führt ein schmaler Trampelpfad in Richtung Schwarzes Horn – ein auffälliger Felsklotz, direkt vor der eigentlichen Stiege.
Der Weg durch die Rübezahlstiege



Direkt rechts vom Schwarzen Horn beginnt die Stiege mit einem kaminartigen Einschnitt. Der Aufstieg beginnt sofort steil. Ohne künstliche Hilfen müssen etwa 3 bis 5 Meter frei erklettert werden – mit guten Tritten, aber ohne Griffhilfen. Der erste Stahlstift zum Festhalten befindet sich erst weiter oben. Diese Stelle ist technisch fordernd und verlangt sicheres Klettern.
Hat man den Einstieg geschafft, erreicht man eine steinige Rinne mit gelegentlichen Eisenstiften und kleinen Tritten. Der Weg führt über ein schmales Felsband leicht nach links in einen kleinen Felskessel. Hier beginnt ein enger, steiler Kamin, der mit Hilfe von natürlichen Tritten und Stahlklammern überwunden wird.
Nun folgt das schmalste Stück der Rübezahlstiege – eine enge Felshöhle, die nahezu senkrecht nach oben verläuft. Dank der Stahlklammern kommst in der Höhle gut nach oben. Jedoch ist es so eng, dass mit dem Rucksack auf dem Rücken nicht durch die schmalen Felsen klettern kannst. Du kannst aber gut in der Höhle stehen. Ich habe daher einen Rucksack in der Höhle ausgezogen und vor mir nach oben geschoben. Am Ende der Höhle zwängst du dich durch ein enges Loch in der Felsdecke nach außen. Nun hast du den schwierigsten Teil der Rübezahlstiege hinter dir.
Nach der Höhle geht es nochmals steil nach oben – durch eine klammartige, felsige Schlucht. Oben angekommen erreichst du einen kleinen Felsturm, der das Ende der Rübezahlstiege markiert. Wirf unbedingt einen Blick auf die Felsen um dich herum. Eine einmalig schöne Szenerie! Der schmale Pfad führt schließlich zum Reitsteig, wo sich eine kurze Pause anbietet.
Rübezahlstiege mit Kindern?
Du kannst die Rübezahlstiege auch mit Kindern erkunden. Einheimische Familien begehen die Rübezahlstiege mit ihren Kindern – für klettererprobte Kinder ist es ein unvergessliches Abenteuer. Enge Felspassagen, Höhlen, luftige Kletterstellen: Das alles spricht die kindliche Neugier und Bewegungsfreude an. Es ist jedoch Vorsicht geboten: Kinder sollten unbedingt von einem Vorsteiger mit Seil gesichert werden.
Wie weiter?

Nachdem du die Rübezahlstiege geschafft hast, kannst du oben die Schrammsteine erkunden. Am schönsten ist der Schrammsteinweg, wo neben der Schrammsteinaussicht und dem Schrammtor tolle Ecken zu erleben sind. Allerdings vergrößert sich damit der Rückweg. Am kürzesten ist der Rückweg oberhalb der Rübezahlstiege über den Lehnsteig. Das ist ein gut zu wandernder Steig durch die Felsen. Oben hast du noch einmal einen schönen Blick über die Felsen der Schrammstein. Danach führt er dich über den Wurzelweg direkt zurück hinunter nach Schmilka zum Ausgangspunkt.
Der sicherlich spektakulärste Rückweg nach Schmilka führt über die Heilige Stiege. Du erreichst die Stiege über den Reitsteig, indem du oberhalb der Rübezahlstiege nach links in Richtung Westen wanderst. Du spazierst bei gleichbleibender Höhe hinüber, bis du die markierte Abzweigung der Heiligen Stiege erreichst. Hier läufst du dann 900 Stufen nach unten – sehr spektakulär, weil die Stiege steil mitten durch die Felsen führt. Würde ich persönlich definitiv wieder wandern, auch wenn es länger als über den Lehnsteig nach Schmilka ist.
–> Heilige Stiege
Wenn du mehr Kraft und Ausdauer hast, empfehle ich dir vor dem Abstieg über die Heilige Stiege einen Abstecher in die Affensteine. Vom Reitsteig kommst du recht schnell zu den Felsen der Affensteine. Am schnellsten bist du beim Frienstein. Es sind rund 400 Meter von der Abzweigung am Reitsteig bis zum Frienstein. Das ist ein auffallender Felsen, der vor allem wegen der Idagrotte berühmt ist. Dort kannst du sehr cooles Foto machen. Früher kamen sehr viele Kletterer hier her, heute ist es ein Foto-Hotspot:
–> Idagrotte
Etwas weiter als die Idagrotte, aber durchaus machbar ist für trainierte Wanderer der Weg zum Carolafelsen. Es sind ca. 500 Meter vom Reitsteig bis zum besonderen Aussichtspunkt der Carolafelsen. Es ist für mich die schönste Aussicht in den Affensteinen. Der Blick ist weit und das Gipfelplateau wahnsinnig schön. Schau dir hier mal die Bilder an:
–> Carolafelsen
Mein persönliches Fazit
Ich war bei der Planung skeptisch, ob ich die Rübezahlstiege wandern sollte. Eigentlich bin ich nicht so der ambitionierte Kletterer. Nachdem ich aber in den Alpen wohne und dort regelmäßig auf die Berge wandere, habe ich mir die Stiege zugetraut. Es ist gut gegangen, wobei du für diesen Weg wirklich fit sein solltest und definitiv schwindelfrei. Sonst solltest du erst gar nicht an die Besteigung denken! Es ist ein wirklich anspruchsvoller Weg und die Rübezahlstiege fand ich schwieriger als die Häntzschelstiege. Cool sind die Ausblicke im oberen Bereich beim Ausstieg. Nachdem die Stiege nur im Aufstieg möglich ist, würde ich dir oben noch den Weg zur Idagrotte am Frienstein und auch den Abstecher zum Carolafelsen empfehlen. Das sind beides wirklich lohnende Ziele. Danach würde ich über die Heilige Stiege zurück nach Schmilka wandern.
Weiterführende Links
- idealer Ausgangspunkt ist der Parkplatz Schmilka
- das Highlight Schrammsteinaussicht
- Wissenswert über die Schrammsteine
- so schön sind die Affensteine
Die häufigsten Fragen zur Rübezahlstiege
Die Rübezahlstiege ist ein extrem steiler und anspruchsvoller Aufstieg in der Sächsischen Schweiz – genauer gesagt in den Schrammsteinen, oberhalb von Schmilka (Bad Schandau). Sie gilt als die schwierigste Stiege der Region und führt in einem wilden, fast alpinen Verlauf durch eine enge Felsschlucht hinauf zum Reitsteig, einem Höhenweg mitten im Nationalpark.
Der Aufstieg erfolgt ohne Drahtseile oder klassische Sicherungen, stattdessen müssen steile Passagen frei geklettert oder mit Hilfe von Stahlklammern und Felsgriffen überwunden werden. Besonders der Einstieg ist herausfordernd: die ersten 3–5 Meter müssen komplett ohne künstliche Hilfen bewältigt werden.
Die Rübezahlstiege befindet sich im Heringsgrund oberhalb von Schmilka (Bad Schandau) in der Sächsischen Schweiz. Sie führt aus dem Tal der Schneeberger Löcher hinauf zum Reitsteig.
Die Rübezahlstiege gilt als die schwerste Stiege in der gesamten Sächsischen Schweiz – noch fordernder als z. B. die Häntzschelstiege. Sie ist kein Klettersteig, aber eine Kletterei im Fels, bei der du 70 Höhenmeter auf engem Raum überwinden musst. Der Aufstieg erfolgt ohne Drahtseile oder klassische Sicherungen, stattdessen müssen steile Passagen frei geklettert oder mit Hilfe von Stahlklammern und Felsgriffen überwunden werden. Besonders der Einstieg ist herausfordernd: die ersten 3–5 Meter müssen komplett ohne künstliche Hilfen bewältigt werden.
Nur mit klettererfahrenen Kindern und zusätzlicher Sicherung durch Seil & Vorsteiger. Einheimische Familien gehen den Weg, aber es ist kein einfacher Familienausflug!
Je nach Fitness: ca. 20–30 Minuten für die Rübezahlstiege selbst. Mit Zustieg und Abstieg auf dem Reitsteig ist man etwa 2,5 Stunden unterwegs.
Du kannst die Rübezahlstiege nur hinauf gehen, zurück geht es über einen der Wanderwege. Am schnellsten über den Lehnsteig (einfacher Abstieg). Spektakulärer: die Heilige Stiege – 900 steile Stufen durch die Felsen mit fantastischer Aussicht.
Diese Tipps merken
Merk dir eines der Bilder auf Pinterest. So findest du all diese Ideen rund um die Schrammsteine und Affensteine leicht wieder bei deiner Urlaubsplanung. Du kannst diesen Beitrag auch in dein Postfach schicken oder an deine Freunde, mit denen du gerne hierher möchtest – das geht auch per WhatsApp. Klick dazu einfach auf das entsprechende Symbol unter den Bildern:


